Menü     Geschichte        

Die Geschichte des Gebäudes - Gastlichkeit seit 1952

(Auszug aus „Rimsting - Großes Heimatbuch der Chiemseegemeinde“ Band IV von Josef Waibel)

Das Matthäus- (Mattheisen-) Gut ist das einzige Gut in Greimharting, das zur Herrschaft Wildenwart grundbar ist. Dies ist erstaunlich und unerwartet, vor allem da wir von der Siedlungsgeschichte her wissen, dass die Greimhartinger zu Greimharting um 1180 – 90 nach Errichtung der Burg zu Wildenwart dorthin umgezogen sind. Die Eigentumsverhältnisse änderten sich erst, als Wolfgang der Aschauer zu Hirnsberg und sein Bruder Ludwig Inhaber der Herrschaft Wildenwart und damit auch Eigentümer der Greimhartinger Liegenschaften wurden. Nach Schenkungen und Verkäufen blieb dann nur mehr das Mattheisen Gut im Eigentum der Herrschaft Wildenwart.

Das Gut dürfte um 1300 entstanden sein, als die Greimhartinger Flur nach den Grundsätzen der Dreifelderwirtschaft neu geordnet und dabei einige Güter neu geschaffen wurden. Das Gut ist erstmals als Urbargut 1416 bezeugt und wurde 1417 als Lehen bezeichnet. 1446 heiß der Besitzer Pewntner. Es ist nicht klar, ob der Besitzer diesen Familiennamen hatte oder deswegen so bezeichnet wurde, weil das Gut außerhalb des alten Dorfkerns westlich der heutigen Durchgangsstraße angesiedelt wurde und das Wohngrundstück nur eingezäunt und der Flur abgesondert wurde, was ja das Wort Pewnt (Point) bezeichnet. Um 1540 sind Matthäus Pälgl und Matthäus Herzog als Besitzer genannt, von ihnen wurde der Hausname beim „Matthäus“ abgeleitet: Michael Herzinger (1632-49) ist durch „Übelhausen“ (Ausdruck für den von Soldaten ausgeübten Terror während der Einquartierung) vom Gut gekommen, so dass es verkauft werden musste, dadurch verlor es seine Urbargerechtigkeit und wurde in der Folgezeit nur mehr als Freistift vergeben. 1903 eröffnete Georg Gröber eine Krämerei und war als Hausmetzger tätig. Sein Sohn Johann Gröber richtete 1952 eine Gastwirtschaft ein.

2014 übernahm Isolde Maria Oberlinner das Gebäude von Ihren Eltern und begann mit umfangreichen Renovierungsarbeiten. Seit Ostern 2015 ist das Haus als Hotel Garni Georgenhof wiedereröffnet. Der wunderschöne Blick auf die Berge, die liebevoll eingerichteten Zimmer, das reichhaltige bayrische Frühstücksbuffet und die Gastfreundlichkeit von Frau Oberlinner und ihrem Team macht den Georgenhof einzigartig im Chiemgau.